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Mesazh nga Vizioner Tue Feb 02, 2010 12:12 pm

FCB: Farmville boomt - Verbraucherschützer warnen

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Hamburg (dpa) - Es hört sich harmlos und idyllisch an: Beim Internet-Spiel Farmville pflanzen die Spieler Erdbeeren und Bäume an, melken Kühe und bauen sich ein Bauernhaus. Im Online-Netzwerk Facebook ist das Spiel in kürzester Zeit zu einem Massenphänomen geworden.

Knapp 75 Millionen virtuelle Bauern aus allen Teilen der Welt beackern ihr kleines Stück Internet-Land - Tendenz steigend. Doch in der Farmville-Welt ist nicht alles eitel Sonnenschein: Verbraucherschützer warnen vor der Datensammelwut des Anbieters, einige Spieler berichten von unerlaubten Konto-Abbuchungen.

Die amerikanische Internet-Firma Zynga zeigt sich überrascht von dem Erfolg des erst im Juni 2009 gestarteten Spiels. Er habe für Ende des Jahres vielleicht um die fünf Millionen Nutzer erwartet, sagte Gründer Marc Pincus in einem Interview. Aber Spiele wie Farmville dieser Art erleben in Online-Netzwerken gerade einen Boom. Mit Zynga kann man sich ein Aquarium basteln (Fishville), Haustiere pflegen (Petville), eine Gaststätte führen (Cafe World) oder sich durch die Unterwelt kämpfen (Mafia Wars).

Konkurrent Playfish ist mit ähnlichen Spielen wie Gangster City, Pet Society oder Country Story am Start. Im November übernahm der Computerspiele-Entwickler Electronic Arts Playfish. Neben dem Kaufpreis von rund 275 Millionen Dollar zahlte EA noch etwa 25 Millionen Dollar sonstige Aktiva und stellte weitere Zahlungen von bis zu 100 Millionen Dollar bei bestimmten Ergebnissen in Aussicht.

Die virtuellen Welten bringen den Betreibern durchaus reales Geld. Bei Farmville zum Beispiel kann man zwar zunächst kostenlos mit Fleiß «Erfahrungspunkte» sammeln und virtuelles Geld verdienen, um sich Saatgut und Tiere kaufen zu können. Dafür muss der Farmer regelmäßig nach seinen Pflanzen sehen, denn sonst gehen sie ein. Begehrte Elemente wie etwa ein Haus kriegt man aber schneller, wenn man für echtes Geld sein Farmville-Konto auffüllt, per Kreditkarte oder über den Bezahldienst Paypal.

Auch wenn die meisten Spieler nur kleine Beträge ausgeben, es kommt einiges zusammen. Zynga hat nach eigenen Angaben insgesamt mehr als 230 Millionen Spieler an sich gebunden. Laut «New York Times» nimmt das Unternehmen pro Jahr rund 250 Millionen Dollar ein und wächst schnell. Der russische Investor Digital Sky Technologies - unter anderem bei Facebook engagiert - steckte jüngst 180 Millionen Dollar in das Startup. Böse Zungen spotteten, das müsse an der Begeisterung für «Mafia Wars» liegen.

Der gesamte Markt für virtuelle Spiel-Utensilien wird allein in den USA auf eine Milliarde Dollar geschätzt - und könnte laut Experten bis 2013 auf fünf Milliarden Dollar wachsen. In Asien sollen es jetzt schon um die fünf Milliarden sein.

Kritiker zweifeln allerdings daran, ob alles sauber zugeht in den niedlichen Online-Welten. So sollen Partner von Zynga dubiose Geschäftspraktiken angewandt haben. Sie boten Nutzern Farmville-Geld an, wenn diese Software (Frankfurt: SOWJ.F - Nachrichten) oder Handy-Klingeltöne kauften. Kritiker wie das IT-Blog TechCrunch sahen dahinter eine Abo-Falle. TechCrunch- Gründer Michael Arrington prägte für das System den Begriff «ScamVille» - Betrugs-Stadt. In den USA läuft eine Sammelklage gegen Facebook und Zynga. Der Spiele-Anbieter stoppte die Abo-Praktiken daraufhin.

Spannend wird es auch beim Thema Datenschutz. Wer sich das Spiel auf sein Facebook-Profil lädt, erlaubt Zynga den Zugriff unter anderem auf die eigenen Profilinformationen, Fotos und Informationen über Freunde. «Die Datenschutzerklärung ist teilweise sehr vage und der Anbieter behält sich vor, so gut wie alles abzurufen», sagt Henry Krasemann vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig- Holstein.

Das Unternehmen erstellt ein Profil der Nutzer, für das es Daten aus etlichen Quellen zusammensetzt: Etwa «Zeitungen, Internetquellen wie Blogs, Kurzmitteilungsdiensten, Zynga-Spielen und von anderen Zynga-Nutzern», wie es auf der Website des Unternehmens heißt. Zusammen mit Browser-Informationen über die besuchten Websites werden diese Daten für gezielte Werbung genutzt. Nach deutschem Recht ist das fragwürdig, wenn nicht gar unzulässig, sagt Krasemann, genauso wie die dauerhafte Speicherung der Daten durch Zynga.

Die 25-jährige Münchnerin Anna Tschochner war anfangs eine fleißige Farmerin. Viele ihrer Facebook-Freunde machten mit, durch die ständig nötigen Aktivitäten und Statusmeldungen war das Spiel immer auf der Startseite ihres Netzwerks präsent - für Tschochner war es ein vergnüglicher Zeitvertreib. Dann buchte Zynga jedoch von ihrem Paypal-Konto dreimal Geld ab, obwohl sie nie ihre Zustimmung dazu gegeben hatte. Vielleicht ein Versehen. Zynga äußerte sich dazu auf dpa-Anfrage nicht. Tschochner hat nun ihre Facebook-Freunde vor dem Spiel gewarnt. Ihr Geld hat die junge Frau zwar wiederbekommen, die Lust an Farmville ist ihr jedoch gründlich vergangen.
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Mesazh nga Vizioner Mon Aug 23, 2010 7:44 pm

Facebook-Foto entlarvt Betrüger

Mehr als dreieinhalb Millionen Euro Schmerzensgeld strich Michael Spence im Jahr 2008 ein. Der 30-Jährige hatte behauptet, wegen eines ärztlichen Kunstfehlers nicht mehr Laufen zu können. Recht beweglich zeigte sich der zweifache Familienvater jedoch auf einem Urlaubsfoto im Netz. Das berichtet die britische Tageszeitung „Daily Mirror“.

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Im Jahr 2008 hatte der Tischler aus dem Osten Londons einen Prozess gegen das Krankenhaus geführt, in dem er nach einem Autounfall behandelt worden war. Dabei hätten die Mediziner seine Wirbelsäule so schwer verletzt, dass er seinen Beruf nicht mehr ausüben könne. Bereits während des Verfahrens hatten sich erboste Nachbarn als Zeugen gemeldet und behauptet, Spence erfreue sich bester Gesundheit.

Ermittler des Nationalen Gesundheitsdienstes hatten Spence daraufhin mit versteckter Kamera gefilmt. Lediglich beim Arztbesuch war der Vater zweier Söhne mit Krücken zu sehen. Doch damit nicht genug. Auf einem über sein eigenes Facebook-Profil veröffentlichten Urlaubsfoto ist der scheinbar bewegungsunfähige Mann wild tanzend beim Feiern auf Ibiza zu sehen. Das auf dem Höhepunkt des Prozesses entstandene Bild kommentierte der damals 28-Jährige mit den Worten: „Ich lass es jetzt krachen. Noch ist wenig Geld in meiner Tasche. Aber das ist schnell verdient und noch schneller wieder ausgegeben“.

„Das ist ein extremer Fall“, beteuert Steve Walker vom Nationalen Gesundheitsdienst gegenüber Reportern des „Daily Mirror“. Er hat nicht nur seine Ärzte, sondern auch seine Anwälte getäuscht. Unsere Behörde um Millionen prellen zu wollen ist wirklich skandalös.“

Dabei scheint Spence ungeschoren davonzukommen. Zwar wurde aufgrund der Video- und Fotobeweise ein Betrugsverfahren angemeldet. Doch mit der außergerichtlichen Zusage, einen Teil der zugesprochene Summe zurückzugeben, scheint der Fall für den vermeintlich Kranken erledigt. Die verbleibenden 230.000 Euro dürften noch für die eine oder andere Annehmlichkeit ausreichen.


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